Richtlinien zur Vergabe der Spendengelder (10/2022)

siehe "Spenden und Sachspenden"


Anträge




 

Runder Tisch Flüchtlingsarbeit Aichtal 

Wer wir sind

  • Der Runde Tisch Flüchtlingsarbeit Aichtal hat sich 2011 gegründet als bürgerschaftliches Engagement zur Unterstützung Geflüchteter in Aichtal.
  • Wir arbeiten ehrenamtlich ohne Entschädigung und über alle Partei- und Religionsgrenzen hinweg.
  • Die Arbeit wird ausschließlich über Spenden finanziert (Spendenbescheinigungen möglich).
  • Organisatorisch ist der Runde Tisch Flüchtlingsarbeit Aichtal an die evangelische Kirchengemeinde Grötzingen angebunden.
  • Im November 2016 wurde der Runde Tisch Flüchtlingsarbeit Aichtal mit dem Ehrenamtspreis "starke Helfer" und der Patenschaft von Herrn Ministerpräsident Kretschmann ausgezeichnet.


Wie wir arbeiten

  • Wir heißen Geflüchtete willkommen, helfen beim Hineinfinden in die Gegebenheiten unseres Landes und fördern die Integration.
  • Wir begleiten Geflüchtete in ihrem Alltag, geben Hilfestellung bei Arztbesuchen, organisieren Einrichtungsgegenstände und unterstützen bei der Suche nach einer Wohnung, Ausbildung oder Arbeit.
  • In Zusammenarbeit mit den Integrationsmanagerinnen helfen wir beim Umgang mit den Ämtern oder unterstützen im Asylverfahren.
  • Wir fördern den Spracherwerb in ehrenamtlichen Sprachkursen und unterstützen Flüchtlingskinder bei den Hausaufgaben.
  • Wir bieten in unserer Fahrradwerkstatt die Möglichkeit, günstig ein Fahrrad zu erwerben und günstig zu reparieren.
  • Wir vernetzen uns und fördern durch Feste oder Ausflüge die Gemeinschaft untereinander und mit den Menschen in Aichtal.


Worauf wir achten wollen
In der Flüchtlingsarbeit pflegen wir eine Willkommenskultur und treten ein für eine offene Gesellschaft und ein friedvolles Miteinander. Dabei liegt uns das Wohlergehen der Geflüchteten am Herzen.

Dies bedeutet für uns…

> im Umgang miteinander

  • Wir pflegen einen respektvollen und wertschätzenden Umgang und entwickeln und fördern eine Kultur des Hinschauens.
  • Wir machen es uns zur Aufgabe, alles Mögliche zu tun, damit das Wohl der uns anvertrauten Menschen nicht gefährdet wird. Sexistisches, diskriminierendes, rassistisches und gewalttätiges nonverbales oder verbales Verhalten hat in der Flüchtlingsarbeit keinen Platz.
  • Wir pflegen einen verantwortungsvollen Umgang mit Nähe und Distanz gegenüber den Personen, mit denen wir zusammenarbeiten und achten ihre persönlichen Grenzen.
  • Wenn wir Formen von Vernachlässigung und Gewalt vermuten, wenden wir uns an die für die Krisenintervention zuständigen Personen (Integrationsmanager/innen der Stadt Aichtal).

> Vertraulichkeit

  • Wir achten die Privatsphäre der Personen, für die wir uns in der Flüchtlingsarbeit engagieren. Dazu gehört auch, dass wir keine personenbezogenen Informationen an andere weitergeben, zum Beispiel Angaben über Erkrankungen, Zustand der Wohnung, Familiengeschichten…
  • Davon ausgenommen ist der Austausch innerhalb des Teams oder bei Übergabe eines „Falles“ an eine andere Person innerhalb der Flüchtlingsarbeit.
  • Die Pflicht zur Vertraulichkeit besteht auch nach Beendigung der Tätigkeit fort.

> im Hinblick auf den Datenschutz

  • Wir schützen Namenslisten, Telefonnummern und Mailadressen von Personen und geben sie nicht an andere weiter. (Ausnahme ist die interne Zusammenarbeit innerhalb der Flüchtlingsarbeit).
  • Wir beachten das gesetzliche Verbot, Daten anderer Personen unbefugt zu verarbeiten.
  • Wir lassen Adresslisten, USB-Sticks etc. zuhause nicht offen herumliegen.
  • Wir speichern nur für die Arbeit dringend notwendige Daten im Smartphone oder auf dem PC und verschlüsseln diese auch.
  • Wir löschen auf Wunsch der Betroffenen alle Daten komplett und sicher.
  • Wir vernichten gedruckte Namenslisten etc. nach Gebrauch ordnungsgemäß (schreddern).


 


Text eines Asylsuchenden

Im Oktober 2015 lebte Ibrahim in der Notunterkunft in den Stockwiesen. Aus seiner Heimat Irak musste er fliehen. Seine Gefühle fasst er in Worte:

Vergessene Sehnsucht

Vielleicht werde ich mein Leben hier neu beginnen

Aber das bedeutet, dass ich mein Land vergessen muss

Meine Heimat

Jeden Tag vermisse ich sie

Vielleicht jeden Moment

Manchmal versuche ich meine Heimat und meine Familie zu vergessen,

aber ich kann nicht

Wenn ich einige alte Leute sehe,

Glaube ich meine Eltern gesehen zu haben

Wenn ich einige junge Leute sehe

Sehe ich meine Geschwister

Hier gibt es viele nette Leute, die alles machen,

damit ich meine Probleme vergesse

Sie tun alles, damit wir vergessen,

Aber das ist sehr schwierig

Für einige Minuten können wir vergessen

Danach ist die Sehnsucht wieder zurück

Du kannst nie vergessen,

wenn du alles verloren hast.

Am Ende:

Alle Leute hier – ihr seid meine Familie

Danke von Herzen Deutschland…

(Ibrahim Taher, 25, Irak)


Alle Leute hier – ihr seid meine Familie
Danke von Herzen Deutschland…
(Ibrahim Taher, 25, Irak)


 

 

 

Leserbrief vom 12. Oktober 2015 

300 Flüchtlinge in einer Fabrikhalle in Aich    

Zur Zeit suchen Tausende Menschen in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung. Wir müssen und wollen ihnen Zuflucht und eine neue Heimat geben. 

 

Schon von März 2011 bis Januar 2014 lebten 28 junge Männer in der Gemeinschaftsunterkunft in Aichtal. Menschen mit verschiedenem kulturellem Hintergrund wohnten in Grötzingen in der Nürtinger Straße 33, bis ein Brand das Haus unbewohnbar machte und die Flüchtlinge nach Sielmingen umziehen mussten.

 

Fast zwei Jahre vergingen ohne dass eine neue Unterkunft in Aichtal gefunden bzw. bereitgestellt wurde.Verschiedene Standorte in Aichtal waren vom LRA zwar geprüft worden, aber nichts konnte realisiert werden. Und das, obwohl die Erstaufnahmeeinrichtungen überfüllt sind und es an Plätzen zur vorläufigen Unterbringung fehlt. Wertvolle Zeit verstrich.


Nachdem im Sommer 2015 der Bau einer geplanten Unterkunft im Gewerbegebiet in Aich gescheitert war, da der Eigentümer das Grundstück überraschend anderweitig veräußert hatte, hat sich nun in direkter Nachbarschaft dazu ein neues Objekt gefunden: Eine ehemalige Fabrikhalle in den Stockwiesen wird ab Donnerstag, 15. Oktober 2015, zur "Heimat" für 300 Flüchtlinge. Die Menschen werden ein Dach über dem Kopf haben - aber auch nicht viel mehr. Privatsphäre gibt es in der Fabrikhalle keine, wie die Flüchtlinge in dem Riesenraum zur Ruhe kommen sollen, ist kaum vorstellbar. Da es keine Kochmöglichkeiten gibt, sollen die Menschen zunächst durch einen Cateringservice versorgt werden. Bleibt zu hoffen, dass rechtzeitig genügend Sanitärcontainer aufgestellt sind, um die notwendigsten hygienischen Voraussetzungen zu bieten.   

Wie sollen sich die Menschen unter solchen Bedingungen von den Strapazen der Flucht erholen, wie ihre Traumata verarbeiten können? Wie kann ein friedliches Miteinander so vieler Menschen auf engstem Raum gelingen? Wie kann gar eine Integration in unsere Stadt möglich werden?

Wir wissen, dass wir im Moment eine unglaubliche Fluchtwelle erleben und haben Verständnis dafür, dass dies die Verwaltung und uns alle vor große Probleme stellt. Wir sehen aber auch, dass der Politik hier Versäumnisse vorgeworfen werden müssen, da man jahrelang das Flüchtlingsproblem nicht richtig ins Auge gefasst und eben nicht vorausschauend gehandelt hat.  

 

Klar muss sein, dass eine Unterkunft in einer Fabrikhalle wie in den Stockwiesen  nur eine kurzfristige Notlösung sein darf. Wir appelieren an die Verantwortlichen, alle Anstrengungen zu unternehmen, um möglichst schnell menschenwürdige Unterkünfte dezentral bereitstellen zu können. 


Und wir alle sind als Bürger gefordert, den Flüchtlingen den Weg in unsere Gemeinschaft zu ebnen. Gehen Sie mit Freundlichkeit und Toleranz auf die neuen Mitbürger zu, lassen Sie sich nicht von Vorurteilen oder einzelnen negativen Erfahrungen beherrschen
. Lernen Sie die Menschen kennen, erfahren sie etwas von deren Kultur und lassen Sie sie teilhaben an dem, wie wir leben und was uns wichtig ist. (Annette Thaler) 

 


 

 


Wir freuen uns über Verstärkung

  • Alltagsbegleitung der Geflüchteten
  • Hausaufgabenhilfe
  • Sprachförderung - Deutsch lernen

VORSCHAU

Wiedersehen macht Freude

am 14. Dez. 2024

15-18.00 Uhr

Zehntscheuer, Aich